Franz Piribauer

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Schweiz führt Negativzinsen für Banken ein


Die Schweizerische Nationalbank belastet Guthaben auf Konten mit einem Zins in Höhe von minus 0,25 Prozent.

  

Harte Zeiten für Sparer. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt zur Schwächung des Frankens Negativzinsen ein. Sie wird Guthaben auf ihren Girokonten, also Einlagen von institutionellen Anlegern wie Banken und Versicherungen bei der SNB, mit einem Zins in Höhe von minus 0,25 Prozent belasten. Damit strebt sie an, dass ihr Leitzins in den negativen Bereich fällt, erklärte die SNB am Donnerstag. Pro Kontoinhaber gelte dafür ein Freibetrag von 10 Mio. Franken (etwa 8,3 Mio. Euro).

Zinsenlose Zeiten

Kleine Sparer sind von der Strafgebühr direkt also nicht betroffen. Die Erfahrungen aus der Eurozone, wo die Europäische Zentralbank vor einem halben Jahr einen negativen Zins für Bankguthaben eingeführt hat, zeigen aber: Es dauert nicht lange, bis die Banken darauf reagieren. Für große Geldbeträge, etwa Einlagen von Unternehmen, haben manche Banken wie die deutsche Commerzbank bereits Negativzinsen verlangt. Und für Kleinanleger werden gewisse Sparformen einfach nicht mehr angeboten oder Kontogebühren erhöht.

Faktisch bekommen Sparer (real, also unter Abzug der Inflation) ohnehin schon seit einigen Jahren bei den meisten Sparformen keinen Zins mehr, sondern sie müssen noch eine zusätzliche Gebühr dafür bezahlen, dass sie Ihr Geld bei der Bank deponieren.

"Frankenkurs mit aller Konsequenz durchsetzen"

Die Nationalbank bekräftigt den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro und will ihn weiterhin "mit aller Konsequenz durchsetzen". Mit dem Mindestkurs solle eine unerwünschte Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen durch eine Aufwertung des Frankens verhindert werden, heißt es weiter.

"In den letzten Tagen haben verschiedene Faktoren zu einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagen geführt. Die Einführung von Negativzinsen macht das Halten von Frankenanlagen weniger attraktiv und unterstützt damit den Mindestkurs. Die Nationalbank ist bereit, wenn nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen und weitere Maßnahmen zu ergreifen", so die SNB.

Quelle: Kurier